| Weströmische Reiche | Byzanz | Islamisches Reich | |
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| Wissenschaftlicher Fortschritt | platzhalter | platzhalter | platzhalter |
| Nahrungsmittelproduktion | platzhalter | platzhalter | platzhalter |
| Infrastruktur | platzhalter | platzhalter | platzhalter |
| Bevölkerungswachstum | platzhalter | platzhalter | platzhalter |
| Handel | platzhalter | platzhalter | platzhalter |
| Politische Stabilität | platzhalter | platzhalter | platzhalter |
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Der Fokus der Weströmischen Reiche lag hauptsächlich auf der Nahrungsmittelproduktion, Architektur und theologischen Fragen. Die Gesellschaft war zu dieser Zeit streng gläubig und es lag kein Fokus auf freier Forschung.
Einige neue Erkenntnisse in der Landwirdschaft, die zu einem großen Teil in Klöstern gewonnen wurden, waren jedoch substanziell. Die Einführung der flächendeckenden Dreifelderwirtschaft und des Räderpfluges gehen auf diese Forschung zurück.
Viele Erkenntnisse aus dem antiken Rom wurden in die byzantinische Wissenschaft integriert. Dazu gehörten vor allem Architektur, Infrastruktur und militärische Erkenntnisse.
Die Bedrohung durch das Islamische Reich führte zu einem Fokus auf militärische Forschung; zum Beispiel wurden neue Katapulttechniken (Trebuchet mit Gegengewicht) entwickelt. Auch das griechische Feuer, eine Erfindung des 6. Jahrhunderts, wurde weiterentwickelt.
Seit dem mittleren 8. Jahrhundert war das islamische Reich und insbesondere das erst im Jahr 762 gegründete Bagdad zu einem Zentrum für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Forschung geworden. Die islamische Wissenschaft übernahm viele Erkenntnisse aus dem antiken Griechenland und baute darauf auf. Gelehrte im Islamischen Reich machten bahnbrechende Fortschritte unter anderem in den Bereichen Medizin, Astronomie, Mathematik und Chemie.
Im Gegensatz zum christlichen Raum wurden nahmen religiöse Führer zunächst nur wenig Einfluss auf die Forschung.
Viele Erkenntnisse aus dieser Zeit sind noch heute von enormer Bedeutung. Der Ursprung vieler Begriffe in der modernen Wissenschaft lässt sich aufgrund der arabischen Vorsilbe "Al-" auf diese Zeit zurückführen. Beispiele: Aldebaran, Algorithmus, Algebra.
Im Laufe des 11. Jahrhunderts führten die weströmischen Reiche nach und nach die Dreifelderwirtschaft flächendeckend ein, bei der zwei Aussahten pro Jahr mit Fruchtwechsel (zum Beispiel Sommer- und Wintergetreide) stattfinden und ein Feld zur Erholung brach liegt, damit sich die Böden erholen können. Dies führte zur Einführung neuer Sorten von Gemüse und Obst sowie erhöhten Ernteerträgen.
Durch Rodungen wurden neue Anbaugebiete erschlossen, sodass immer mehr Fläche für die Landwirtschaft zur Verfügung stand.
Mit dem Räderpflug kam ein neues Werkzeug zum Einsatz, vor den nun immer öfter Pferde anstelle von Ochsen gespannt wurden.
Diese neue Technik steigerte die Effizienz der Landwirtschaft weiter, was zusammen mit der Dreifelderwirtschaft zu weniger Ernteausfällen und einer stark gestiegenen Nahrungsmittelproduktion führte.
Das byzantinische Reich verlor gegen Ende des 11. Jahrhunderts große Teile seiner östlichen Gebiete an das Islamische Reich.
Damit einher gingen auch große Verluste an Anbauflächen und Verwüstungen durch die Kämpfe. Es fiel zunehmend schwer, eine ausreichende Versorgung der gesamten Bevölkerung mit Nahrungsmitteln zu gewährleisten.
Das Islamische Reich konnte vieler seiner technischen Fortschritte auch in der Nahrungsmittelproduktion anwenden.
So wurden antike Bewässerungssysteme wieder in Gang gesetzt und technische Neuerungen eingeführt, zum Beispiel Grundwasserkanäle und verbesserte Wasserräder. Bewässerung war ein kritisches Problem in einem Großteil des Islamischen Reiches, da große Gebiete des Reiches vorwiegend trocken waren und Wasser über lange Strecken transportiert werden musste.
Durch steigende Bevölkerungszahlen wuchsen auch die Städte, und viele Dörfer wurden zu Städten. Damit einher ging eine Verbesserung der Infrastruktur, zum Beispiel Straßenbau und Wasserversorgung. Auch viele neue Kirchen entstanden in dieser Zeit.
In den Städten bildeten sich Gewerke und der Handel nahm zu, was den Ausbau von Handelsrouten begünstigte. Viele Wege und Straßen waren jedoch noch immer unbefestigt und der Wohlstand und das kulturelle Niveau waren im Vergleich zum Islamischen Reich niedriger.
Das byzantinische Reich übernahm viele architektonische Grundlagen des antiken Rom, dazu zählten u.a. Straßen, Wasserversorgung und generelle Baukunst, welche im Laufe der Zeit erweitert wurde.
Viele Reisende aus dem Westen, die in Konstantinopel eintrafen, waren beeindruckt vom Reichtum, der seinen Ausdruck in der Architektur fand, der Qualität der Straßen und der Schönheit der Gebäude.
Das islamische Reich expandierte extrem schnell. Trotzdem war es in der Lage, in vielen Städten eine gute Infrastruktur zu etablieren, was vor allem an den wissenschaftlichen Fortschritten und einer optimierten Wasserversorgung lag.
Schwierigkeiten machten jedoch die starke räumliche Ausdehnung des Reiches und das Wüstenklima, welches in großen Teilen des Reiches herrschte. Viele Handelsrouten waren nur mit Karawanen oder über den Seeweg zu bewältigen und der Bau von Straßennetzen über solch große Distanzen für die damalige Zeit eine zu große Herausforderung.
Aufgrund der stark gestiegenen Nahrungsmittelproduktion und der damit einhergehenden größeren Seltenheit von Hungersnöten wuchs die Bevölkerung in West- und Mitteleuropa zwischen dem 11. und dem 13. Jahrhundert stark an.
Dies führte unter anderem zur Neugründung von Städten und einer allgemein größeren Urbanisierung. Städte mit fünfstelligen Bevölkerungszahlen wurden immer häufiger.
Konstantinopel war noch gegen Ende des 11. Jahrhunderts unzweifelhaft die Stadt mit der größten Einwohnerzahl auf dem Europäischen Kontinent. Auch die Einwohnerzahl des byzantinischen Reiches insgesamt war für die damalige Zeit hoch.
Allerdings verlor das byzantinische Reich immer mehr Gebiete an das islamische Reich, bis es fast vollständig aus Kleinasien verdrängt war. Durch die territorialen Verwerfungen stagnierte die Landwirtschaft und die Bevölkerungsentwicklung fiel weit hinter die der beiden anderen Großreiche zurück.
Viele Städte im Islamischen Reich entwickelten sich sehr schnell und wuchsen in ihrer Größe. Bagdad war seit seiner Gründung im Jahr 762 das kulturelle Zentrum des Islamischen Reiches und innerhalb kurzer Zeit wuchs seine Einwohnerzahl stark an. Gegen Ende des 11. Jahrhunderts lebten dort ca. 150.000 Einwohner, eine für die damalige Zeit enorme Größe.
Durch die Verbesserungen in der Bewässerungstechnik wurden auch trockene Gegenden fruchtbar gemacht, sodass die Nahrungsmittelproduktion stieg und in vielen Teilen des islamischen Reiches die Bevölkerungszahl stark anstieg. Dies wurde weiter durch eine gute Infrastruktur begünstigt.
Durch den Nahrungsmittelüberschuss in den weströmischen Reichen war eine ausschließlicher Fokus auf die Landwirtschaft nicht mehr nötig. Es entwickelten sich immer mehr Gewerke und der Handel florierte. Die Geldwirtschaft als Ersatz für den direkten Handel mit Waren weitete sich aus.
Es entwickelte sich ein Europäischer Markt mit zahlreiche Gewerbezentren, darunter das heute belgische Brügge. Gehandelt wurde vor allem mit Lebensmitteln, Stoffen, Kleidung und Metallen.
Das byzantinische Reich war im Handel weitgehend abhängig von Genua und vor allem Venedig, die den Seehandel im Mittelmeerraum unter ihrer Kontrolle hatten. Auch der Handel mit dem westlichen Europa lief fast vollständig über die italienischen Seestädte, sodass er für Byzanz selbst nur wenig einträglich war.
Trotz der militärischen Konfrontationen unterhielt das byzantinische Reich noch Handelsbeziehungen mit dem Islamischen Reich, allerdings auf einem niedrigeren Niveau als die Seestädte, sodass Byzanz im Vergleich keine gute Handelsbilanz hatte.
Das islamische Reich kontrollierte den Zugang zu den großen ost-, süd- und zentralasiatischen Handelsrouten, den sie für christliche Kaufleute sperrte. Auf die Instandhaltung und Sicherheit der Handelsrouten wurde großen Wert gelegt und es gab viele Karawansereien (Herbergen für Händler) im Abstand von je ca. einer Tagesreise entlang der Handelsrouten. Eine berühmte Handelsroute ist die Seidenstraße.
Der Handel mit dem christlichen Abendland lief vor allem über die italienischen Seestädte Genua und Venedig ab, die den Mittelmeerraum kontrollierten.
Im Laufe der Zeit zeigten sich immer deutlicher Konflikte zwischen Kirche und Staat. Hervorzuheben ist hierbei der Investiturstreit. Hierbei ging es vor allem darum, dass sowohl der Kaiser, als auch der Papst für sich vorbehielten, Bischöfe einzusetzen.
Dazu muss erwähnt werden, dass Bischöfe einen großen politisch Einfluss in ihrem Amt ausüben konnten, weshalb sowohl der Papst als auch der Kaiser ihnen wohlgesonnene Bischöfe einsetzen wollten. Eine Zäsur bildete die Exkommunikation von Kaiser Heinrich IV., der daraufhin den Gang nach Canossa auf sich nahm, um dort Papst Gregor VII., welcher dort zu Gast war, um Vergebung zu bitten und ihn anzuflehen, seine Exkommunikation zurück zu nehmen.
Diese Konflikte zwischen geistiger und weltlicher Herrschaft zogen sich über viele Jahrhunderte hin.
Viele weitere Konflikte prägten das Europäische Festland, aber auch die britischen Inseln. Einige Beispiele dafür sind:
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die politische Lage in den Weströmischen Reichen alles andere als stabil war, einzig der Glaube einigte die meisten Königreiche, Fürstentümer und Grafschaften, die ansonsten oft miteinander im Konflikt lagen.
Die Geschichte des byzantinischen Reiches ist vor allem geprägt durch den permanenten Abwehrkampf an den Außengrenzen des Reiches. Dieser permanenten Bedrohungslage begegnete Byzanz mit der Aufstellung eines stehenden Heeres von bis zu 250.000 Mann, was zu dieser Zeit absolut unüblich und vor allem schwer zu finanzieren war. Im Laufe der Zeit wechselten sich Gebietsverluste mit Gebietsgewinnen ab, aber tendenziell verlor das byzantinische Reich immer mehr an Einfluss und letzten Endes an politischer Stabilität.
Innenpolitisch kam es vor allem bis ins 9. Jahrhundert öfter zu theologischen Auseinandersetzungen und auch vereinzelten Bürgerkriegen. Jedoch blieb das auf römischen Strukturen basierende staatliche Fundament bis ins frühe 13. Jahrhundert weitgehend intakt.
Das Islamische Reich integrierte neu eroberte Gebiete schnell in das eigene Staatsgefüge, das die persischen Verwaltungsstrukturen übernommen hatte und zeigte sich gegenüber Anhängern der anderen Schriftbesitzerreligionen (Juden und Christen) als tolerant, nicht zu letzt, um soziale Unruhen zu vermeiden. Abgesehen von der Besteuerung wurden die einzelnen Teilgebiete des Reiches unter Eigenverwaltung durch Sulane gestellt. Bevölkerungen, die nicht den Schriftbesitzerreligionen angehörten, wurden zwangskonvertiert oder versklavt.
Nach und nach setzte sich das Arabische als Verkehrssprache durch und es entstand ein gemeinsamer kultureller Raum.
Das Kalifat der Abbasiden wurde nach dem Sturz der Umayyaden zunächst als oberste Instanz im Islamischen Reich anerkannt. Jedoch bildeten sich im 10. Jahrhundert Gegenkalifate mit den Fatimiden in Ägypten und dem Kalifat von Córdoba auf der Iberischen Halbinsel.
Generell kam es immer wieder zu kleineren Konflikten im Islamischen Reich, die jedoch bis ins 13. Jahrhundert nicht vergleichbar mit denen im Weströmischen Reich waren.